Die NATO und der Schutz von Zivilisten in Afghanistan

Ende 2014 beendet die NATO ihre ISAF-Mission in Afghanistan. Dies wirft die Frage nach der Bilanz des Einsatzes auf. Ein wichtiger Indikator ist der Schutz von Zivilisten - und hier fällt die Bilanz gemischt aus.

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der zivilen Opfer im Afghanistankrieg zugenommen. Für die meisten toten und verwundeten Zivilisten sind aufständische Gruppen verantwortlich. Die NATO konnte über die Jahre die Zahl der zivilen Opfer internationaler Militäroperationen verringern. Allerdings hat die von den USA dominierte Aufstandsbekämpfung Mechanismen verstärkt, die Zivilisten gefährden. Die NATO ist damit indirekt für den Anstieg an zivilen Opfern verantwortlich. Bekundungen, der Afghanistaneinsatz sei ein Erfolg gewesen, sind aus der Perspektive des Schutzes von Zivilisten fraglich.